Die Mythen der Aborigines rund um das Didgeridoo sind tief in ihrer spirituellen und kulturellen Welt verwurzelt. Das Didgeridoo wird nicht nur als Musikinstrument betrachtet, sondern hat auch eine zentrale Rolle in den Schöpfungsmythen und Zeremonien der Ureinwohner Australiens.
Einer der bedeutendsten Mythen ist die Verbindung des Didgeridoos zur Traumzeit, der mythischen Ära, in der die Schöpfung der Welt stattfand. In der Traumzeit formten die Ahnengeister die Landschaft, die Tiere und die Menschen. Der Klang des Didgeridoos symbolisiert dabei die Stimme dieser Ahnengeister, die über die Natur wachen und den Menschen Wissen und Weisheit übermitteln. Wenn das Didgeridoo gespielt wird, soll es den Geist der Natur und der Schöpfung rufen und eine Brücke zu den Ahnen schlagen.
Eine Legende erzählt, dass das Didgeridoo von den Schöpfungsgeistern gegeben wurde, um den Menschen zu helfen, mit der Umwelt in Harmonie zu leben. Es wird gesagt, dass sein Klang die Tiere beruhigt, die Elemente der Natur harmonisiert und eine Verbindung zwischen den Menschen und den Geistern der Erde herstellt.
Ein anderer Mythos besagt, dass das Didgeridoo verwendet wurde, um die ursprüngliche Leere der Welt zu füllen. Vor der Schöpfung herrschte Stille, und erst der Klang des Didgeridoos brachte Leben und Bewegung in die Welt, indem es den Rhythmus und die Schwingung der Natur repräsentierte.
In rituellen Zeremonien wird das Didgeridoo oft als Begleitung zu Tänzen und Gesängen eingesetzt, die die Geschichten der Ahnen nacherzählen. Dabei wird ihm eine besondere Macht zugeschrieben, die Geister zu rufen und spirituelle Energien zu lenken.
Diese Mythen machen deutlich, dass das Didgeridoo für die Aborigines weit mehr ist als ein Musikinstrument – es ist ein heiliges Werkzeug, das den Rhythmus des Lebens und die Verbindung zwischen Mensch und Natur symbolisiert.